An unspektakulären, wenig beachteten aber frei zugänglichen Orten im Schwabacher Stadtgebiet werden auf unterschiedliche Wanduntergründe kreisrunde Flächen in Blattvergoldung angebracht. Allein durch diese „Aureolen“ erfahren die Raumsituationen schon eine Aufwertung vom Unscheinbaren hin zum Besonderen. Ihren Zweck allerdings erfüllen sie erst durch Passanten A, die an ihnen vorüberlaufen – und durch Betrachter B, die diese Momente erfassen: A bekommt für kurze Zeit, ohne es selbst zu merken, in B‘s Augen einen „Heiligenschein“ ... Das ist die eine, die stille, spirituelle Dimension der Arbeit.
Die wahrscheinlichere Spielart ist, dass sich Personen ganz bewusst vor den goldenen Flächen selbst inszenieren und – Generation „Selfie“ sucht den Superstar – diesen Moment mit Smartphone für sich und den Freundeskreis im Social Web festhalten.
Das Ernste und das Spielerische sind gleichwertige Aspekte der künstlerischen Idee. Um ein Publikum mit einem einladenden, ironischen Augenzwinkern dafür zu sensibilisieren, geht das Projekt HALO mit einer freundlich auffordernden Unterzeile an den Start: be a saint for a second.